Jüngster Neuzugang in der “Schwerter zu Pflugscharen”-Familie: Plastikflaschen zu Schutzblechen fürs Fahrrad.
Die letzte Leergutmode liegt weit zurück, als man in den 70ern zu Selbstgedrehten und billigem Chianti die Welterrettung bequatschte. Damals steckte man Kerzen auf die Hälse der ausgetrunkenen Weinflaschen. Das Wachs tröpfelte in rustikalem Casa-Feeling die Flasche hinab.
Die aktuelle Leergutmode kommt mit einer ganz anderen Aura daher. Sie gehört zu den alternativdynamischen Fixies und Retro-Rennrädern, die auf ihre minimale Schnittigkeit stolz sind.
Reguläre Schutzbleche würden die halsbrecherische Rennästhetik sabotieren. Aber auf den typischen Dreckstriemen den ganzen Rücken hinauf kann man auch verzichten. Also stopft man eine in U-Form zusammengedrückte Plastikwasserflasche in das Metallgestänge unter dem Sattel. So lässt sich das Schutzblech auch farblich auf die wechselnde Radlermontur abstimmen.
Anklemmlichter akzeptiert die Polizei mittlerweile, mal sehen, wie sie auf die Plastikflaschenschutzbleche reagieren wird.